Camping Elena südlich von Igoumenza war ja unser letzter Halt in Griechenland. So gut er uns in Erinnerung war, war es nicht mehr. Der Chef lief während des Frühstücks mit dem Laubbläser durch die Gegend, die Duschen waren nicht mehr so sauber wie auch das Meerwasser und für die verlängerte Abfahrtsfrist vor dem Fährtermin verlangte er nun kräftig Geld. Das war´s dann wohl! In Igoumenizareichte es noch zu einem Bummel und als Abschiedsbild musste der Hund her halten. Viele lungern hier herum und leben vom Abfall und Almosen, sind aber nie aufdringlich. Ärgerliche Kläffer begegneten uns zum Glück nur eingesperrt hinter Zäunen.
Das Verladen auf die Fähre verlief zügig. Mir mussten auf die Rampe im Schiff, die mit uns angehoben wurde, so dass wir ein Stock höher rückwärts an unseren Platz gelangten. Es war dieses Mal nicht zu warm, bald gewöhnten wir uns an die Bewegungen des Schiffes und die Geräusche. Am nächsten Morgen und bis zur Ankunft in Ancona bummelten wir über das Schiff, lasen, tranken Kaffee. Es gab bis kurz vor der Ankunft nichts zu sehen, so dass es ziemlich langweilig war.
Durch unseren Spezialparkplatz waren wir einer der Letzten, die das Schiff verlassen konnten. Das setzte sich auf dem Autobahnzubringer gleich durch einen Stau fort. Über San Marino fuhren wir zu dem uns bekannten Campingplatz in Ponte Messa. Klein und sehr fein, was sich aber auch im Preis ausdrückt.
Heute Mittag sind wir mit den Rädern ins nahe Pennabilli gefahren. Am Marktplatz haben wir gut und preiswert gegessen. Danach spazierten wir durch den Ort, der sehr sauber ist und mit vielen künstlerischen Artefakten zu punkten weiß. Viele Keramiken befinden sich an den Häusern, es befinden sich etlich Sonnenuhren an den Hauswänden, von den Besuchen des Dahlai Lama fanden wir eine kleine Pagode und Gebetstrommeln, die neben einer christlichen Glocke angebracht sind. Weiter oben gibt es Gebetsfahnen und Windharfen.
Auf der Rückfahrt waren wir noch einkaufen und mussten feststellen, dass von den uns nun gewohnten Produkten vieles nicht mehr gibt.
Nachdem wir gestern nach dem
Mittagessen noch ganz schön nass geworden sind und es fast die ganze
Nacht geregnet hat, war es heute Morgen wieder trocken und wir
beschlossen vor der Weiterfahrt noch mal in die Stadt zufahren.
Dieses Mal blieben wir außerhalb der Festung und schlenderten durch
ein Bazar ähnliches Altstadtviertel.
Teilweise fanden wir Fußwege, die mit
interessanten Kacheln ausgelegt waren, restaurierte Häuser mit
kleinen Balkonen und reich verzierten schmiedeeisernen Geländern.
Die über die Mauern des Erdgeschosses hinaus ragenden Erker und
Geschosse erinnern sehr an arabische/türkische Traditionen.
Leider gab es aber auch etliche Häuser,
die auf den Abriss warten. Manche Fassaden wurden durch großflächige
Graffitis verschönert und stehen in krassem Gegensatz zu den Läden
mit alten Handwerkstätigkeiten.
Bedeutung für Ioánnina haben die
Silberschmiede, die hier schon lange ansässig sind. Neben vielen
Souvenirläden mit Industrieangeboten findet man aber auch Ateliers
von jungen Silberschmieden, die ihre eigenen Kreationen verkaufen.
Daneben haben die klassischen Artikel wie Lampen, Schalen oder
Besteck noch immer ihre Bedeutung.
Neben den klassisch eingerichteten
Tavernen fanden wir aber auch modern eingerichtete Lokale, die gerne
Antiquitäten als Dekoration in modernen Räumen verwenden und statt
auf griechische Folklore auf zeitgenössische westeuropäische Musik
und Jazz setzen.
Leider fing es nach dem Mittagessen
wieder zu regnen an. So fiel das Abschied nehmen leicht und nach gut
einer Stunden befanden wir uns wieder auf dem Campingplatz Elena bei
Igoumeniza. Es hat aufgehört zu regnen und die ersten blauen Lücke
reißen am Himmel auf.
Gestern am späten Nachmittag sahen wir von Nordwest dicke schwarze Wolken heran ziehen, die uns dann bald erreichten und ihre Ladung abluden. Später haben wir uns zu Fuß um den Campingplatz umgesehen. Überrascht haben uns die vielen Patisserien die voll mit Kunden saßen, die aßen und tranken. Der Tag endete mit einem interessanten Sonnenuntergang.
Sonnenuntergang am Pamvótida-See
Heute Morgen war Trubel im Yachtklub, die Boote wurden von Jugendlichen zu Wasser gelassen und es herrschte reger Trainingsbetrieb. Wir nutzten die von der Wetterapp gegönnten wenigen trockenen Stunden und fuhren mit den Rädern in die Stadt. Wir fuhren direkt auf die Stadtmauer zu hinter der sich die Altstadt befindet, mit seinen kleinen Häuschen, Balkonen im ersten Stock und schönen schmiedeeisernen Gittern.
Wir fuhren zum Palastareal, wo wir das Archäologische Museum besuchten. Daneben befindet sich die Fetiyie Pascha Moschee. Innerhalb des Geländes hat man ein Gebäude rekonstruiert in dem sich das private Silberschmiede-Museum befindet. Sehr modern gestaltet wird hier die Silberbearbeitung von der Gewinnung über die verschiedenen Bearbeitungstechniken bis zu den fertigen Werkstücken gezeigt.
Byzantinisches Museum
Fetiyie Moschee
Silbermuseum
Etwas weiter nördlich gelegen kann man die Aslan Pascha Moschee besuchen, die beide als Museum Verwendung finden. Hier ist ein Volkskunstmuseum unter gebracht, wobei der Schwerpunkt wieder auf die Verwendung von Silber liegt.
Durch ein kleines Tor, dass gerade soeben unsere Fahrräder durchließ verließen wir die Altstadt/Festung. An einem kleinen Platz fanden wir neben einem halben Dutzend Cafés auch ein Restaurant. In geschmackvoll eingerichteten Räumen wurden uns traditionelle Gerichte aus Epirus angeboten, Blätterteig-Kuchen/Quiches mit verschiedenen Füllungen.
Aslan Pasche Moschee
Ein Spatz inspizierte mal kurz das Innere des Lokals, um sich dann wieder in den Regen hinaus zu verabschieden. Es ist nicht viel, was runter kommt, aber es reicht zum nass werden.
Die Strecke sind wir ja schon letztes Jahr gefahren. Nun haben wir uns überlegt, statt der Autobahn die alte Landstraße zu benutzen. Das erste Stück über den Katara-Pass war wegen Bauarbeiten gesperrt, so sind wir in Metsovo von der bis dahin kostenfreien Autobahn abgefahren.
Die Strecke ist landschaftlich sehr schön. Die Straße wird aber gerade so befahrbar gehalten. An einigen Stellen standen 10 km\h-Schilder, ein Felsbrocken, der auf die Straße heruntergerutscht war, muss einspurig umfahren werden. Trotzdem hat es sich gelohnt diese Strecke zu nehmen.
Ein Höhepunkt ist die Abfahrt nach Ioanina. Am südlichen Ende hat man zum ersten Mal einen Blick auf die Ebene, die Stadt und den See. Dann folgt die Straße dem Ostufer und verliert immer mehr an Höhe bis sie an der Nordseite des See`s desssen Höhe erreicht.
Nun waren es nur noch wenige Minuten bis wir den Campingplatz erreicht hatten. Er gehört zu einem Jachtclub, ist gut ausgestattet und man hat von ihm direkten Zugang zu einem kleinen Strand samt Taverne.
Lasst mich der Fahrt dort hin beginnen.
Oder besser mit einem Nachtrag vom Camping Kastraki Beach. Dort
erscheint jeden Nachmittag laut tönend der Gemüsehändler direkt
vor dem Tor des Camping Platzes. Ein toller Service für so eine
etwas abgelegene Bucht.
Am nächsten Morgen ging es dann,
zuerst noch mit Sorgenfalten auf der Stirn, dann doch recht locker
die ersten Serpentinen hinauf bis zur Hauptstraße. Auf dem Weg nach
Volos hielten wir an einer Quelle, um unsere Plastikflaschen zu
füllen. Im Geschmack kommt keine noch so berühmte Quelle mit. Auf
der anderen Straßenseite rostete eine Straßenwalze vor sich hin.
Die dort zu zerlegen kostet wohl mehr wie der Schrottwert bringt.
Die weitere Fahrt verlief gut und ab
Larisa war die Straßenbenutzung auf der vierspurigen Straße frei.
Die Felsen beeindruckten uns wie letztes Jahr, als wir uns Kalambaka
näherten. Im Nachbarort Kastraki fanden wir wieder einen Platz auf
dem Campingplatz. Jetzt sind auch die älteren Sanitärgebäude auf
bestem Niveau. Neben den Kurzbesuchern sind es vor allem Kletterer,
die hier länger bleiben.
4 Klöster Blick: Bild auf dem Computer bitte anklicken zum Öffnen
Heute haben wir uns den Luxus geleistet
und haben kurz entschlossen in Kalambaka einen Kleinwagen gemietet.
Mit ihm sind wir spielend durch die Touristenansammlungen durch
gekommen und fanden immer eine Lücke zum Parken.
Die einzelne Lage der Klöster hat uns
noch mal begeistert. Von den Klöstern bekommt man bei einer
Besichtigung fast nichts mit. Die Bereiche sind nicht zugänglich.
Was zählt sind die Blicke, die man überall hat.
Natürlich sind wir auch wieder zum
Adlerhorst, oder genauer gesagt, zur daneben liegenden Taverne
gefahren und haben gut gegessen. Man sieht von der Terrasse auf die
entfernter liegenden Klöster hinunter. In einer kehre lief uns dann
noch eine schöne große Schildkröte über den Weg, die ich in
Sicherheit brachte.
Blick auf Kalambaka
Der einzige Wermutstropfen ist die
Verfügbarkeit des Internet, der ist nur in einem engen Bereich
möglich, so dass ich diesen Text bei nächster Gelegenheit
veröffentlichen werde.
Das ist hier wohl der äußerste Campingplatz auf der Pilion-Halbinsel. Die Anfahrt ist auf die letzten Kilometer etwas abenteuerlich und die Serpentinen fährt man am besten im ersten Gang. Dabei ist er recht gut besucht, vor allem von Deutschen oder deutschsprachigen Urlaubern. Das liegt wohl an der Deutschen Chefin, die den Campingplatz so führt, wie wir es aus Deutschland her kennen. Es ist alles da, alles sauber aber auch kein Firlefanz wie Pool oder Tennisplatz.
Im Moment sind die Taverne und der Mini-Markt noch geschlossen, aber das soll sich im nächsten Monat ändern. Im Moment gehen wir zur Nachbarin zum Essen. In einem mit vielen blühenden Blumen gestalteten Garten gibt es dort griechische Hausmannskost, gut und preislich angemessen. Zum Trinken hat sie mehrere Weinfässchen stehen, aus denen sie einem zum Mitnehmen abfüllt.
Der Strand besteht aus Sand bzw. feinem Kies, der flach ins Meer abfällt. Es ist zwar noch Mai, wir gehen trotzdem regelmäßig Baden. Die Temperaturen sind ja auch endlich sommerlich warm.
An der Bucht fahren immer mal wieder Fischerboote oder Passagierschiffe vorbei und gestern hatten wir Besuch von einer Delphinschule. Die Bucht ist an beiden Seiten von Felsen begrenzt, wo man gut schnorcheln kann. Auf dem Strandweg spielen wir abends Boule. Überhaupt ist dieser Platz so richtig gut zum Entspannen.
Nach dem Frühstück packten wir zügig
zusammen und fuhren die nur wenigen Kilometer zur Tembi-Schlucht. Ich
dachte schon, wir wären auf den Autobahnzubringer gelandet, da man
uns Mautgebühren abverlangte. Aber nein, die Autobahn führte etwas
südlich unserer Route verschwand bald in einem Tunnel.
Tembi-Schlucht
Es herrschte hier wenig Verkehr und in
der Schlucht waren alle paar hundert Meter Parkplätze angelegt, um
die Schlucht auf sich wirken zu lassen. Auf etwa halber Strecke
befindet sich ein großer Parkplatz. Ein Bus aus Rumänien stand
schon da. Von dort führt eine sehr stabile Hängebrücke über den
Pinios.
Kirche
Auf der anderen Seite befinden sich
teils im Berg ein Schrein und eine Kapelle. Ein plärrender
Lautsprecher störte ziemlich die Atmosphäre. An einer weiteren
Stelle führte ein kurzer enger Stollen zu einer Quelle. Diese ist
aber nicht die einzige, die hier zu Tage tritt. „Lustig war eine
Steinbrücke (Platte) über den größten Quellbach, den er enthielt
drei Abtritte in Form der noch manchmal hier zu findenden
Stehtoiletten. Lange Hosen verlangt die Kirche, aber hier streckt man
seinen Hintern ins Freie. Na ja, zu der Zeit hatte man noch nicht mit
Bustouristen zu rechnen.
Bild beschnitte – bitte anklicken
Quellwasser zum Pinios
Für die heutigen Ansprüche hat man 2
Toilettenanlagen gebaut. In einer entdeckte Gudrun dieses schöne
Exemplar eines Nachtpfauenauges.
Amüsiert hat uns noch einer der
Souvenir-Shops, wo es vom Heiligenbildchen bis zum amerikanischen
Panzer alles gab.
Danach musste unser Fahrzeug erst mal
zügig rollen, um unser Ziel auf dem Pilion zu erreichen. Das ging
auch gut bis wir die Küstenstraße südlich von Volos erreichten.
Dann gab es zuerst viel Verkehr und weiter im Süden ging es in
unzählbaren Kurven noch mal hoch hinauf. Der Campingplatz Kastri
Beach dagegen liegt idyllisch in einer Bucht direkt am Meer. Nebenan
gibt es noch eine Taverne und sonst vorne Wasser hinten Berge.
Wir möchten noch gar nicht von Rückreise sprechen. Auch haben wir noch einiges vor, aber es lässt sich nicht verheimlichen oder schön reden, es geht nun mal in Richtung Westen und wir haben schon unseren Termin mit der Fähre ins Auge nehmen müssen, um die Zeit bis hin zu planen.
im Tal nach Lefki
Von unserem Campingplatz östlich von Kavala sind wir noch mal ins Hinterland nach Lefki und darüber hinaus so weit die Straße asphaltiert war gefahren. In der Ebene wird viel Gemüse angebaut, weiter oben beherrschen Olivenbäume das Bild und noch weiter dann sind die Ziegen die Herren der Landschaft.
weiße Scharfgarbe
Von Kavala nach Westen haben wir zum Teil die dort kostenfreie Autobahn benutzt und sind dadurch durchs Hinterland gekommen. Dann ging es am Volvi See vorbei und über Poligyros nach Nea Moudania. Am frühen Nachmittag sind wir auf dem Camping Ouzouni eingetroffen. Was hat sich nicht alles verändert!
Nea Potidea vom Festland aus
Jetzt ist der Platz fast vollständig belegt, der Minimarkt ist auf und es herrscht Strandbetrieb. Die Saison hat begonnen. Mit den Rädern sind wir nach am selben Tag nach Nea Moudania zu „unserem“ Bäcker gefahren und heute ging es in umgekehrter Richtung über die Brücke nach Nea Potidea.
Mit den Rädern konnten wir auf der Brücke stehen bleiben und uns den Kanal in Ruhe betrachten. Mit dem Wagen geht das so schnell, dass man gar nicht merkt, dass es über das Wasser geht. Auf dem Kanal, der Kassandra zu einer Insel macht, fahren laufend Boote. An beiden Seiten gibt es einen Hafen mit Fischerbooten und vor allem auf der Ostseite gibt es regen Strandbetrieb und viele Appartements. Die Preise dazu sind deutlich touristisch beeinflusst. Günstig essen tut man wo anders.
Von einem gut Deutsch sprechenden
Griechen wurden wir aufgefordert ruhig über Nacht am Bahnhof stehen
zu bleiben. Nicht erzählen tat er, dass an diesem Abend noch eine
laute politische Veranstaltung eine Straße weiter im Freien
stattfinden würde. Wir hätten bloß ein kurzes Stück in die
Schlucht hinein fahren brauchen und hätten einen ruhigen Platz zum
Übernachten gehabt.
Dort sind wir heute morgen hin gefahren
und machten uns auf den Wanderweg. Ein gut ausgebauter Pfad, der
teilweise in den Felsen geschlagen wurde, führt am linken Nestosufer
entlang.
Schon bald sind wir höher wie die
Eisenbahnstrecke und wandern über den ein und den anderen Tunnel
hinweg. Die Höhenunterschiede sind nicht erheblich, so dass wir den
spektakulärsten Teil des Wanderwegs, der wie die Bahn nach
Stavroupoli führt, gelaufen sind.
Endpunkt für uns war ein
Felseinschnitt durch den wir den weiteren Verlauf nach Norden sehen
konnten. Ab hier sind die Hänge flacher, die felsigen Abgründe hat
man hinter sich. Spektakulär für uns war die Führung des Weges,
der in großen Windungen fließende Fluss, auf dessen Sandbänke
keine menschlichen Spuren zu entdecken waren und eine reichhaltige
Blumenflora an den Wegrändern.
Tiere sahen wir kaum. Viele Vögel
musizierten. Man konnte sie im dichten Laubdach der Bäume am Fluss
aber nicht erkennen. Natürlich befanden sich überall auf den Blüten
Insekten. Auf dem Rückweg sahen wir dann ein Schwalbenpärchen. Dort
wo der Weg in den Felsen geschlagen worden ist, hatten sie sich in
einem Eck ihr Nest gebaut und waren wenig begeistert davon, dass wir
ausgerechnet hier im Schatten eine Pause einlegen wollten.
Die Tavernen in Toxotes machen alle
erst am Abend auf, so fuhren wir das kurze Stück bis zum Camping
Alexandros, vor den „Toren“ von Kavala.