Inhaltsverzeichnis

  1. Frühling auf Lanzarote
  2. Ankunft in Lanzarote
  3. Quer über die Insel
  4. Puerto del Carmen
  5. Fundación César Manrique
  6. Haria
  7. Nationalpark Timanfaya
  8. Der Nordosten Lanzarotes
  9. Von El Golfo nach Playa Blanca
  10. Cueva de los Verdes
  11. Völkerkundemuseum in San Bartolomé und Montana Cuervo
  12. Puerto del Carmen
  13. fotografische Nachlese
  14. Letzter Tag auf Lanzarote

Letzter Tag auf Lanzarote

Die 14 Tage in Januar bzw. Februar hier haben uns gut gefallen. Mit dem Auto lies sich alles bequem erreichen und von Puerto del Carmen hatten wir einen zentralen Ausgangspunkt für unsere Touren.

Die Appartement-Anlage Playa-Mar liegt sehr günstig. Zentral und doch so weit vom Trubel weg, dass es abends immer ruhig war. Hier wurden wir gut betreut und das Personal war freundlich und das Appartement war immer sauber.

Jetzt wird alles eingepackt und dann warten wir bis der Bus uns abholt. Wenn wir abends in Stuttgart ankommen wird es wohl um die Null Grad kalt sein. Dann doch lieber noch einige Zeit hier bleiben, was für uns aber nicht möglich ist.

Zum Glück laufen zu Hause die nächsten Urlaubsvorbereitungen an. Provence und Côte d´Azur, wir kommen und ihr könnt wieder dabei sein, hier auf meinem Blog. Bis dahin alles Gute Euer HHH.

fotografische Nachlese

Der vorhergesagte Regentag entpuppte sich als eine Regennacht, schon am Morgen machten sich die Wolken dünne, aber die Luft ist kühl geworden. Es ist halt ein typischer Wintertag mit Sonne, Wind und 17°. Ein richtiges Programm haben wir uns nicht vorgenommen, es sollte ja den ganzen Tag regnen.

Deswegen habe ich Zeit meine Bilder noch mal durch zu sehen. Ich konnte ja immer nur wenige hier veröffentlichen. Zu kurz gekommen sind die blühenden Pflanzen in den Gärten. So karg die Insel von Weitem aussieht ist sie ganz und gar nicht und die Blüten in den Gärten sind ein Highlight, vor allem wenn man bedenkt, das wir gerade erst Februar haben.

Auf den Wanderungen habe ich auch viele Blümchen gefunden. Je nach Feuchtigkeit sind sie nur winzig, an anderen Stellen können sie dagegen viel größer sein. Herausfordernder zu fotografieren waren die Tiere. Eidechsen, Vögel oder Schmetterlingen gehen schnell in den Fluchtmodus, noch bevor man das passende Objektiv aufgeschraubt hat.

Puerto del Carmen

Was macht man, wenn man das Mietauto abgegeben hat? Das was die meisten hier machen! Zuerst lange schlafen, gemütlich frühstücken. Spülen, das Zimmer aufräumen und auf der Terrasse lesen. Man kann dank gutem Internet den Wetterbericht checken, die Mails und den Kühlschrank. Gegen Mittag auf der Promenade spazieren gehen.

Hier ist ganz schön was los. Dazu kommt noch der E-Roller- und Fahrradverkehr. Vis-à-vis haben die Läden und Stände alle geöffnet und warten auf die Kunden. Unten am Strand liegen schon viele Gäste auf den Handtüchern oder schwimmen im Wasser und das am 9. Februar. Etwas weiter herrscht reger Betrieb beim Beachvolleyball.

Aber es ist auch anderer Wassersport möglich. An einer Stellen treffen wir immer wieder auf Gruppen mit Tauchern.

Gruppen mit Jetski-Fahrern werden im Schlauchbooten hinaus zu den kleinen Booten gefahren, damit der Lärm draußen bleibt und die Sicherheit der Schwimmer nicht gefährdet wird. Wir konnten auch Paare beim Parasailing beobachten. Vom Hafen fahren Ausflugsboote zu den benachbarten im Süden liegenden Inseln.

Für das Mittagsessen hatten wir uns vorgenommen mal wieder einen Tapasteller zu genießen. Den bieten fast alle Lokale rund um den Hafen an und wir sind noch nicht durch, wer des besten serviert. Wir genossen des Essen, beobachteten den Trubel, der an unserem Tisch vorbei zog und steckten die Nasen in die Sonne.

Jetzt machen wir Siesta, dann müssen wir noch etwas einkaufen und beschließen den Tag mit Fernsehprogramm, unserem Radiosender „Absolut Relax“ oder benutzen den Laptop, wie ich gerade im Moment.

Völkerkundemuseum in San Bartolomé und Montana Cuervo

Heute stehen 2 Punkte auf der Tagesordnung, die wir bisher irgend wie nicht hin bekommen haben. Die Öffnungszeiten des Museums hatten wir nun langsam begriffen und so standen wir bald vor einer offenen Tür. Das Museum verteilt sich auf mehrere Gebäude und beinhaltet so ziemlich alles was die Leute hier mit der Zeit gesammelt und irgend wann dann gestiftet haben.

Gleich nach Betreten fallen die Kunstwerke an den Wänden, die Mosaikfußböden und der Garten auf. Man stutzt, denn irgend ein Stil lässt sich nicht erkennen, alles scheint erlaubt. In den Räumen ist alles voll gestellt, Raum für eigenes Suchen, finden und staunen. Manchmal hat man das Gefühl, da wäre ein Messi am Werk. Dann wieder findet man eine schöne Sammlung an Gegenständen einer Bodega, Möbel, Porzellan und Trachten.

Bilder an den Wänden, die käuflich erworben werden können wechseln sich ab mit alten Fotografien und einem Herbarium, deren Pflanzen aus den Seiten fallen und einem fast die Tränen kommen, was da alles durch mangelnde Sorgfalt verfällt. Ich möchte hier nicht zu kritisch sein, vermutlich fehlt es dem Museum an Sachverstand und Geld, was nicht heißt, dass sich ein Besuch nicht lohnt.

Wir haben fast 2 Stunden für den Besuch gebraucht und fuhren dann in Richtung Süden zur Montana Cuevo. An einem kleinen Parkplatz bekamen wir einen Platz, da gerade ein Bus davon fuhr. Von dort führt ein fast ebener Weg an den Fuß des Vulkans. An der Nordseite ist der Krater wohl einst aufgeplatzt, so dass man heute durch eine Scharte bequem in den Krater hinein steigen kann.

Es ist schon beeindruckend in einem Krater zu stehen, wenn auch keine giftigen Gase aufsteigen und die Lava nur handwarm ist. Einige Pflanzen haben sich um ihn angesiedelt. Vor allem sieht man Geranien, die auch schon blühen. Auch das Mineral Olivin kann man hier häufig finden.

Den Abschluss unserer letzten Autofahrt feierten wir auf dem Balkon von Fermés in einem Lokal mit tollem Fensterplatz einem Auflauf alla Pépé mit Patatas arrugatas (Salzkartöffelchen) und als Nachtisch einem Schokoladenkuchen.

Cueva de los Verdes

Die Höhle der Familie Verdes wurde durch einen Lavastrom geschaffen, in dem die Ränder und die Decke zuerst abkühlten, während die Lava im Innern weiter fließt. So entstand ein an die 10 km langes Höhlensystem von dem man heute 1 km besichtigen kann.

Über eine Treppe steigt man in die Tiefe. Die Wege sind gut ausgeleuchtet und ebenso begehbar. Schnell betritt man eine sagenhafte Welt von bizarren Formen und Farben. An manchen Stellen haben Beleuchter nachgeholfen, was vor Ort gar nicht so auffällt, aber auf dem Foto um so mehr.

Der Weg ist manchmal so eng und niedrig, dass man in der Hocke vorwärts tapsen muss, dann erreicht man wieder Hallen mit bis zu 15m Höhe. Besondere Punkte sind eine kleine Konzerthalle und ein See in dem sich die Decke widerspiegelt.

Nach dem Auftauchen an der Oberfläche fuhren wir noch mal zu den weißen Sanddünen im Norden der Insel. Dort hatte ich eine Pflanze mit großen gelben Blüten gesehen. Es ist der „Gelbe Roman (Cistanche Phelypaea)“, eine parasitäre krautige Pflanze. Es gibt nur wenige kleine Parkplätze, so dass kein Tourismusrummel aufkommt und einige Nackedeis die kurzen Standabschnitte genießen.

Da wir noch etwas Zeit hatten, fuhren wir noch einige kleine weiß in der Karte eingezeichnete Sträßchen ab, genossen die Landschaft und den Blick über die Vulkane, bis sie in dunklen Regenwolken verschwanden. Ja, hat schon wieder geregnet. Ein kurzer Schauer, gut für die Natur und kein Problem für uns. Als wir vor unserem Appartement vorfuhren, war es schon wieder trocken.

Von El Golfo nach Playa Blanca

El Golfo lässt sich über Yaiza und die LZ 2 gut erreichen. Auf dem letzten Kilometer muss man den Lavafluss des letzten Ausbruchs überqueren. Wäre die Straße nicht da, würde man glauben, auf einem andren Planeten zu sein. Undurchdringbare scharfe Felsen lassen bis heute noch kein Pflänzchen hoch kommen. Da zwischen befinden sich aber Inseln, die der Lavastrom umflossen hat und da ist Landwirtschaft möglich.

Hier sind wir ausgestiegen und haben entlang eines Feldweges die Gegend erkundet. Hier sind in letzter Zeit neue Felder angelegt worden. Agaven und Opuntien dagegen sind Relikte früherer Epochen. An den Lavahängen wachsen kräftig grüne Euphorbienbüsche.

El Golfo besteht aus einer Ansammlung von Gaststätten und mehreren Parkplätzen. Von hier kann man entlang der Küste in den Nationalpark wandern. Dafür sind Wanderschuhe zu empfehlen. Auf der anderen Seite des Ortes führt ein kurzer gut ausgebauter Wanderweg zu einem Aussichtspunkt von dem man einen fantastischen Blick hinab auf die grüne Lagune werfen kann.

Die Küstenstraße nach Süden war unterbrochen, so dass wir nur bis zu einem weiteren See kamen. Er ist schön direkt hinter dem Strand gelegen und ohne Probleme ließen sich Steine mit Olivin-Mineralien finden. Dann ging es erst mal zur Hauptstraße zurück und weiter nach Playa Blanca. Nein, das ist nichts für uns. Ohne Stil und Idee entstehen hier immer mehr Hotels und Apartments. Dazu liegt der größte Teil oberhalb der Steilküste.

Kein Wunder, dass die meisten Gäste sich auf den Weg zu den Papageienstränden östlich des Ortes macht. Der Zugang kostet und besteht aus einer kilometerlangen unglaublich schlechten nicht asphaltierten Zufahrt. Mehrere Parkplätze übernehmen das Verteilen der Besucher und man kann gut von einer Bucht zur anderen laufen, die mit ihrem hellen Sand eine Besonderheit darstellen.

Zurück fuhren wir über Femés, das wie ein Balkon oberhalb eines steilen Abhanges liegt. Hier sollte man einen Stopp einlegen und einen Blick hinunter zur Küste und den sich anschließenden Inseln werfen. Das anschließende Hochtal ist durch Landwirtschaft geprägt und ist viel zu schön, um da durch zu rasen.

Der Nordosten Lanzarotes

Die Regenwolken von gestern haben sich aufgelöst, die Sonne scheint warm und lädt zu einem neuen Ausflug ein. An der LZ 10 nach Haria befindet sich die Antiqua Rofera. Von der Straße aus sieht man schwarz-blaue Felssäulen nahe der Straße. In diesem Steinbruch wurde vor Jahren Picón/Lavaasche abgebaut, das feinkörnige Substrat wird zum Abdecken der Felder verwendet.

Während einer kleinen Wanderung kann man die Reste anschauen, klettern und eine kleine Höhle besichtigen. Interessant war die Furt, durch die man musste, um das andere Ufer zu erreichen. Gestern war das wegen des Regens nicht möglich. Nur wenige Kilometer weiter liegt der Kaktusgarten von César Manrique.

Wie in einer Arena liegt der terrassenförmige Garten . Auf mehreren Etagen kann man entlang der Kakteen und anderen Sukkulenten spazieren. Selbst in diesen ersten Februartagen blühen einige Kakteen, aber vor allem die Aloen stehen in voller Blüte.

Anschließend fuhren wir ins nahe Mala, wo wir ein kleines Lokal fanden. Hier wollten wir endlich mal Paella essen, was bedeutete, dass wir einige Zeit darauf warten mussten. Etliche Grüße aus der Küche vertrieben uns die Zeit, mit dem Ergebnis, dass wir die Hälfte der Paella mit nach Hause nehmen konnten.

Gestärkt machten wir uns zu Manriques „Jameos del Aqua“, was so viel wie Wasser-Gras bedeutet, das hier vor der Küste wächst und die Kinderstube für etliche Fische bildet. César Manrique entdeckte hier eine mit Wasser gefüllte Grotte. Er baute sie aus, so dass man die Grotte begehen kann und die darin lebenden Krebse beobachten. Weiterhin gibt es eine Bar und einen Swimmingpool (zum Anschauen) und am Ende der Rundtour ein in einer Höhle liegender Konzertsaal.

Um den Nachmittag ausklingen zu lassen fuhren wir das letzte Stück nach Norden. Kurz vor Orsola befinden sich einige weiße Sanddünen mitten im dunklen Lava-Meer, die sich bis zum Strand ausbreiten und dort kleine Sandstrände bilden. Einige kleine Parkplätze ermöglichen den Zugang.

In Orzola waren die meisten Parkplätze für Schifffahrtsgäste zur Insel Graciosa reserviert. So bildet der Hafen das eigentliche Zentrum des Ortes. Nach einem Café Solo ging es zurück nach Puerto del Carmen.

Nationalpark Timanfaya

Der Nationalpark lässt sich über eine Zufahrt an der LZ 67 erreichen. Nach dem bezahlen von 24 € kann man zum Besucherzentrum auf dem Islote Hilaro fahren. Hier ermöglicht ein großer Parkplatz das Umsteigen auf einen großen Bus.

Mal wieder mit Maske ausgerüstet geht es gleich darauf auf zu einer Runde durch den Park. Auf einer beängstigend schmalen Straße und gemütlicher Geschwindigkeit geht es durch viele Kurven auf und ab, beschallt in 3 Sprachen mit den wichtigsten Informationen.

Es gab mehrere kurze Halte während deren aber nicht ausgestiegen werden konnte. Schade, so habe ich mir das nicht vorgestellt. Dann doch lieber ein Video anschauen oder noch besser einen der Wanderwege außerhalb des Parks gehen und die Natur direkt auf sich wirken lassen.

Gegen Mittag flüchteten wir aus dem Trubel und fanden ein nettes Lokal bei Yaiza. Von einer überdachten Terrasse konnten wir beobachten, wie sich ein Gewitter über uns entlud. Heftige Wassermassen suchten darauf ihren Weg in Richtung Meer.

Puerto Calero

Gegen 14 Uhr war der Spuk wieder vorbei und wir fuhren eine Saline an, um danach den kürzesten Weg zum Apartment zu suchen. Es hatte sich auf 13° abgekühlt und darauf waren wir nicht eingerichtet.

Haria

Die letzten Jahre seines Lebens wohnte César Menrique in seinem Haus in Haria. Da wir gestern gleich ein Kombiticket gekauft hatten, führte heute unser Weg über Teguise nach Haria. Ein Abstecher zur Eremita de las Nieves brachte uns an die Steilküste im Nordosten der Insel.

Dort gibt es die Möglichkeit ein längeres Stück an der Kante entlang zu laufen. Dazu gibt es tolle Ausblicke und überraschend viele kleine blühende Pflänzchen.

An einer Stelle kann man zu einigen Höhlen absteigen. Ob sie in Vorzeiten besucht werden, konnte ich nicht erkennen.

In Haria konnten wir recht gut essen, der Busparkplatz hätte uns allerdings sagen können, dass wir besser etwas Anderes suchen sollten. Danach machten wir uns auf die Suche nach dem Haus von César Menrique. Wir konnten einige schöne Räume besichtigen, aber nicht so spektakulär wie gestern.

Von hier ging es hinauf auf den Mirador del Rio. Die Panoramastraße für 2m Breite mit beidseitigen Mauern machten das Fahren schwierig und einen Ausblick konnte man so gut wie nicht riskieren. Erst am Mirador gab es einen großen Parkplatz und für 5€ Eintritt konnten man die Terrassen mit lohnendem Ausblick betreten.

Fazit: Die Eremita de las Nieves war der Höhepunkt in Bezug auf den Blick.