Weichenstellhebel

Um keine falschen Hoffnungen zu machen, hier handelt es sich nur um eine Attrappe. Die letzten Weichen, die ich eingebaut habe, haben Federn, die die Lage der Weichenzungen fixieren. Da habe ich auf jeglichen Antrieb verzichtet und stelle die Weiche mit einem Schaschlikspieß, den ich zum Kuppeln eh immer in der Hand habe.

Ein einem Videofilm sah ich solche Attrappen und wollte sie selber bauen. Dazu suchte ich mir Vorbilder im Internet.

Der Stellhebel besteht aus 3 Teilen. Einer etwa halben Schwelle, einem kleinen Zylinder aus Vollmaterial und dem Hebel.

Bei der Schwelle ist zu beachten, dass sie am Ende zweier Schwellen der Weiche zum Liegen kommt, das bestimmt deren Länge. Da wo einmal die Schiene lag, feilte ich eine Delle mit einer Rundfeile, um eine gute Auflage für den Zylinder zu haben.

Für den Zylinder verwende ich einen stärkeren Spritzling von 4 mm Durchmesser. Man braucht etwa 4 mm davon, aber zuerst kommt das Bohren. Für den Hebel verwende ich eine ummantelte Büroklammer, die gerade zur Hand war. Die bestimmt den Durchmesser der Bohrung, die möglichst als Sackloch ausgeführt werden sollte. Gebohrt wurde mit einem Handbohrer so ähnlich wie der von Revell (s. Foto).

Mit einer Feinsäge habe ich nun den Zylinder abgelängt und gefeilt. Dabei fiel mir eine Bemerkung von Gerrit Braun ein, dass man seinen Arbeitsplatz, den Boden sauber halten soll, man findet dann entsprungene Teile leichter. – Stimmt!

Den Handhebel geht beim Foto bis unter die Achsel, deswegen nehme ich einen Meter an. Genaueres konnte ich auf Herstellerseiten nicht in Erfahrung bringen. Den Handhebel biege ich mit Hilfe einer schmalen Feile und schneide sie dann in gewünschter Länge ab.

Im nächsten Schritt wird alles zusammen geleimt. Ich nahm UHU Alleskleber KRAFT.

Da der Hebel gelb leuchten soll, habe ich alles weiß mit der Spraydose grundiert, abschließend trug ich die Farbe mit dem Pinsel auf.

Da das Modell ja nicht beweglich ist, beschloss ich den Hebel in der Weichen-Normalposition darzustellen. Die Weiche steht auf GERADE und der Hebel weist von ihr weg.

Viel Spaß beim Nachbau und ich würde mich über Kommentare freuen. Man lernt ja bekanntlich nie aus.

Corn Syrup für meine Anlage

Also, es geht um Mais-Sirup, ein viel verwendetes Zwischenprodukt nicht nur in der Lebensmittelindustrie, und um einen sehr fein detailliertes Güterwagenmodell von Walthers. Den Wagen habe ich mir mal gekauft, da es ein ziemlich kurzer Tankwagen war und so gut auf meine Anlage passte. Nun sollte er auch sinnvoll eingesetzt werden.

CCLX 1332

Mögliche Getreidelieferungen sind von mehreren Stellen möglich, Ziel ist meistens eine Getreidemühle in Prewitt (Navacho Pride). Hier ergibt sich eine Erweiterungsmöglichkeit. Zum Einen ist das Gebäude recht groß und steht am Anlagenrand, so dass man sich eine in die Tiefe führende Erweiterung gut vorstellen kann.

Eine Suche im Internet ergab, dass typisch für Sirup-Fabriken Silos und Tanks sind. Mindestens die Tanks wollte ich ergänzen. Ein Plastikrohr habe ich halbiert und hinten eine Rückwand eingefügt, eine Bodenplatte mit Schläuchen zum befüllen der Tankwagen und 2 halbe Deckel von Plastikdosen stellten den „Rohbau“ dar. Für Rohrleitungen mussten übrig gebliebene Reste von Spritzlingen herhalten.

Jetzt konnte der erste Tankwagen anrollen: Nur wo sollten die Produkte hin transportiert werden? Maisquellwasser wird in der Pharmazie und im Viehfutter verwendet, flüssige Glukose für Marmelade, Gelee, Kaugummi, Süßwaren, Backwaren, Eiscreme, Ketchup usw., Maissirup für Backwaren, Süßwaren usw. Weitere Produkte aus Mais haben die Form von Pulver, für die man geschlossene Hopper oder Boxcars einsetzen kann.

Auf meiner Anlage existiert eine Food Company, die nun wöchentlich einen Tankwagen mit Glukose bekommt. In Williams gibt eine Tierfutter-Fabrik und außerdem habe ich ein Übergabegleis über das ich Wagen in „die weite Welt“ schicken kann.

Noch eine kurze Anmerkung zu Navajo Pride. Das Gebäude besteht aus einer Kartonvorlage, die ich mehrfach ausgedruckt habe. Unten habe ich Tore, Fenster und Regendächer ergänzt. Das Ganze auf einen Sockel gesetzt, was die Laderampe ergibt. Dach und Rückwand zum Stabilisieren sind weiße Polystyrolplatten. Die Fabrik ist ein Hintergrundmodell, direkt davor steht ein weiteres Gebäude, so dass man von Navajo Pride nicht viel sieht.

Wie ihr seht, eine Anlage ist nie fertig und eine kleine Bastelarbeit ermöglicht neuen Verkehr auf der Anlage und mehr Spaß beim Betreiben.

Pioneer Lines oder wie man eine Modellbahn-Lok aussucht:

Die Mission von Pioneer Lines besteht darin, mehrere Kurzstreckenbahnen und industrielle Rangierbahnhöfe in Nordamerika zu erwerben, zu entwickeln und zu betreiben.

Pioneer Railcorp ist eine Holdinggesellschaft für mehr als 20 Nebenbahnen in 13 Staaten. Zu den von den Tochtergesellschaften transportierten Waren zählen Baumwollsamen, Mais, Düngemittel, Mehl, Erdnüsse, Sojabohnen, Weizen, Alkohol, Holzkohle, Chemikalien, Bodenbeläge, Tiefkühlkost, Schnittholz, Papierprodukte, Kunststoffe, Altmetall, Fertigstahl und Holzprodukte.

In der Zwischenzeit ist Pioneer Lines von Patriot Rail übernommen worden. Hier ein Beispiel einer Shortline: Fort Smith Railroad in Arkansas. Sie ist 23,9 Meilen lang und transportiert Metalle, Papier, Nahrungsmittel, Chemikalien, Getreide und Zuschlagstoffe. Das könnte auf jeden Fall in etwas abgespeckter Form die Vorlage für eine Modellbahnanlage sein. Verbindung hat sie zur UP bzw. CPKS, damit können interessante Übergaben abgewickelt werden.

Das Angebot an Lokomotiven erstreckt sich von GP 7, GP 8, GP 9, GP 10, GP 16, GP 20, also alles 4-achsige Typen, die auch gut enge Weichen meistern. Die GP 16 wurde von 1979 bis 1982 gebaut. Meine Lok PREX 1614 wurde 1950 gebaut und ist heute bei der Indiana Southwestern Railway in dieser Lackierung in Betrieb. Damit kann die Lok auf Anlagen, die eine Zeit zwischen dem 2. Weltkrieg und heute passend eingesetzt werden.

Meine Lok stammt von Intermountain und ist digitalisiert und mit einem Sounddecoder ausgestattet. Der Betrieb mit meiner Roco-Multi-Maus verläuft problemlos. Die Langsamfahreigenschaften sind exzellent und der Sound von vorne herein moderat.

Ladestraße 2

Bevor der Modellbauer an die Arbeit macht, sollte er ein paar Minuten darauf verschwenden auf das, was dort einmal umgeschlagen werden soll. Vor vielen Jahren wurden hier Tiere zum Schlachthof verladen. Ich erinnere mich auch noch, dass in Crailsheim Zirkustiere (gedeckte Güterwagen) hier verladen wurden. Vor einigen Jahren wurde hier auch viel Sturmholz nach Österreich verladen (Rungenwagen),

Einfachstvariante, das Gleis liegt im Sand und fängt an zu zu wachsen. Einen Gleisabschluss nur nicht vergessen, da reicht aber auch ein Kieshaufen.

Gestern wurde bei uns Schotter vom Güterwagen mittels Bagger auf LKW´s verladen. Mehrmals konnte ich beobachten, wie ein Ganzzug mit Sand hier ankam und entladen wurde. Aber nicht immer werden die Schüttgüter gleich abtransportiert. Manches mal liegt ein Schotterhaufen längere Zeit neben dem Gleis. Auch kann ich mich daran erinnern, wie ich geholfen habe Kohlen mit einem Förderband auf den LKW zu laden, teilweise wurden sie vor Ort eingesackt und gewogen. Im Moment liegen auch noch Schienen im Bereich der Ladestraße, die in Zusammenhang mit Baumaßnahmen hier gelandet sind.

Dieses Gleis ist zweiseitig nutzbar. Das Fabrikgebäude könnte man auch als Hintergrund nur 5 cm tief ausführen und dafür mit der Rückseite das Gebäude ums Doppelte verlängern.

Während der 60er Jahre bekam die Fa. Taxis Dämm-Materialien geliefert, die dann ins nahe Lager gebracht wurden, dass lässt sich auch noch auf andere Baustoffe ausdehnen. Seltener sieht man hier Tankwagen, aber Dünger müsste man auch entladen können. Stoffe, die durch ihre eigene Schwerkraft fließen, dazu kommen auf Pulver, die mit einem kleinen Kompressor aus dem Wagen geblasen werden. Flüssigkeiten wie zum Beispiel Heizöl brauchen einen Sicherheitsbereich, eine betonierte Wanne oder ähnlichem, Schläuche und vielleicht eine Pumpstation.

Manchmal wird die Ladestraße auch mit einem Ladekran kombiniert, um schwere Güter anzuheben. Auf neueren Anlagen wird man dagegen eher einen Kran für das Umschlagen von Containern in Erwägung ziehen. Wenn das immer noch zu wenig Betrieb ist, dann nehmen Sie doch einfach an, die nahe Autobahn wäre durch einen Erdrutsch für Wochen gesperrt und die Bahn müsste für einen Teil des Verkehrs einspringen, von Lebensmittel, Kühlwaren, Haushaltswaren, Möbel, Elektroartikel und, und, und …

OK, jetzt haben Sie eine Vorstellung, was verladen werden soll. Als nächstes kommt die Auswahl der Güterwagen, die dazu gebraucht werden und eine Lok. Eigentlich recht eine kleine Rangierlok, digitalisiert, um gute Langsamfahreigenschaften zu besitzen, Sound ist ganz nett, nervt aber mit der Zeit. In der modernen Zeit, ist oft keine Rangierlok mehr verfügbar, so hat in Crailsheim auch schon mal eine Gravita das rangieren übernommen.

Was jetzt noch? Firmenpläne mit den Import- und Exportgütern, eine Wagenkarte für jeden einzelnen und eine Wagenlaufkarte, damit der Zugführer auch weiß, wo was hin soll. Ob das nötig ist? Nein, aber so macht es richtig Spaß. Das habe ich aber schon mal erklärt: Hier zum Nachlesen https://trippelh.home.blog/2020/02/25/algodones-paperwork/

Ladestraße 1

Bei Wikipedia beinhaltet eine Ladestraße einen Stromleiter unter der Oberfläche zum Aufladen eines Straßenfahrzeugs. Nein, das ist hier nicht gemeint! Hier geht es mir um Eisenbahninfrastruktur, die bei keiner Eisenbahn fehlen sollte, bei der „Großen“ wie bei der Modellbahn. Im Teil 1 geht es mir um die Gestaltung, im Teil 2 um die Verwendung.

Links werden Militärfahrzeuge über die Kopframpe verladen, rechts vom Wasserturm sieht man den Schuppen, wo sich ein Kohlenhändler nieder gelassen hat. Im Vordergrund zwei Förderbänder zum Umladen von Kohle.

s. a. https://youtu.be/Uze0c4oLaKo

Meine Modellbahn imitiert das Leben in dem sie Waren transportiert. Dafür müssen sie an ausgewählten Orten be- oder entladen werden. Je nach Epoche reicht ein festgestampfter Boden, Kopfsteinpflaster, Asphalt oder eine Betondecke. Die Anlage auf Höhe der Grundfläche mit Dispersionsfarbe anmalen, mit feinem Sand abstreuen und ein paar Gebrauchsspuren mit Pigmenten aufbringen. Kopfsteinpflaster kann man als fertige Kunststoffplatten kaufen oder mit einer Gipsform gießen. Die neueren Betonoberflächen sind meist etwas höher ausgeführt und gewährleisten so eine eindeutige Trennung zwischen Gleisbett und Fahrbahn. Hierbei sollte man auch an das Auftretende Regenwasser denken, das abgeleitet werden muss.

Heute wird Sand direkt vom Wagon auf die LKW verladen. Links liegt Gleisschotter von einer Baustelle. Blick nach Norden (auf der Karte unten rechts.)

Das Bild stammt aus meinem Film: https://youtu.be/UO2vhVNpwtI

Im Original ist die Ladestraße so breit, dass Fahrzeuge dort gut rangiert werden können. Im Notfall kann man sie auch angeschnitten am Rand der Anlage darstellen. Einen realistischen LKW-Verkehr wird man eh nicht darstellen. Je nach Art der Waren lässt sich die Ladestraße aber dekorativ gestalten, deswegen wäre es geschickt, wenn man die Ladestraße nicht zu schmal gestalten kann.

Das ist die Situation heute in Crailsheim. Wichtig ist das Umfahrgleis, damit man die Güterwagen immer von links in den Bereich ziehen und dann schieben kann. Das sollte bei einer Modellbahnanlage auch immer vorhanden sein.

Für das Verladen von Fahrzeugen existiert oft eine Kopframpe, die mir letztendlich zu viel Platz wegnahm. Um vom Wagenniveau runter zu kommen, darf die Steigung nicht zu groß sein und die Kurve das Befahren von Fahrzeugen mit Anhänger ermöglichen. Meine Zeichnung ist nicht maßstabsgerecht. Wenn ich schon bei den Dimensionen bin, die eine Ladestraße benötigt, dann sollte man von 2-4 Wagenlängen ausgehen, 2 recht meistens. Das Umfahrgleis reicht bei mir für mindestens 4 Wagen und darf nicht kürzer sein, sonst bekommt man große Schwierigkeiten beim Rangieren.

Eine andere Szene, hier mit Schotter, als Zuglok eine V 200. Bild aus dem Film: https://youtu.be/NngkPAGxX7U

Inhaltsverzeichnis: Modelleisenbahn

Hervorgehoben

Die neuesten Beiträge befinden sich wie üblich unten auf der Seite.

Es gibt zu einigen der Themen Videos, die ich unter You Tube veröffentlicht habe. Sie sind unter https://www.youtube.com/user/kaktushorst/playlists?view_as=subscriber in der Playlist: Modelleisenbahn zu finden.

  1. Grundsätzliche Bemerkungen:

2. Meine Anlage

3. Algodones – Destillerie

4. Algodones – Paperwork

5. Holz gehört auf die Bahn

6. Eisenbahnepochen

7. Museumsbahn auf der Modelleisenbahn

8.Gleisbett und Schienen

9. Eine kleine Rangieranlage

10. Hintergrundmodelle: Platz und Geld sparen

11. Rangieren: Was für Könner!

12. Transport bewältigen am Beispiel einer Papierfabrik

13. Weichen richtig stellen

14. Lagerhaus

15. Junkshop und Rampe

16. RIP: Repair in Place

17. Weichenstellhebel

Brücken: Teil 2

Hier haben wir jetzt eine Brücke, die durch ihre Weite eine Abstützung in der Mitte braucht. Holzbalken, die in den Boden gerammt wurden und untereinander verbunden waren, sind seit den Anfängen des Eisenbahnbaus in den USA üblich und noch heute auf Hauptstrecken zu entdecken. Meine Überlegung ging dahin, dass Balken eines Mammutbaumes locker von einer auf die andere Seite reichen. Das Material besteht aus Holzleisten, die ich gebeizt habe.

Die Spannweiten nehmen zu und so entschied ich mich hier einen Betonpfeiler zu errichten, Die Brücke liegt vor allem auf dem Mittelpfeiler. Rechts und links liegt sie lose auf, um die Temperaturschwanken auszugleichen. Dieses Problem muss man bei längeren Brücken im Auge behalten. Das Geländer soll einen schmalen Fußpfad begrenzen.

Erinnern Sie sich noch an das Sylvesterfest 2000?, am Morgen danach lagen so viele schöne Leisten auf den Plätzen, mit denen ich mich versorgt habe und immer noch welche besitze. Diese waren der Ausschlag es mal mit einer hohen Trestle zu probieren. Ich möchte da nicht lange dran verweilen, denn es gibt viel schönere Beispiele von Modelleisenbahnern.

Aber es lohnt sich das Ende des Canyon an zu schauen. Da habe ich später einen weiteren Anlagenteil eingefügt und plötzlich endete der Canyon an einer Mauer. Oben habe ich einen Bretterzaun als optische Abgrenzung eingefügt und darunter befindet sich ein schräg eingebauter Spiegel. In dem kann man sich von keiner Stelle aus sehen und spiegelt immer einen Teil der Canyonwand wieder, so dass er kaum wahrgenommen wird.

Meine letzte Brücke ist ein Bausatz von Faller. Wer mal in den USA war, dem werden die vielen Hub-, Dreh- und Klappbrücken aufgefallen, die auch heute noch in Betrieb sind. So was wollte ich auch auf der Anlage haben. Das Modell ist in den Ausmaßen bescheiden, gibt aber den Eindruck einer Klappbrücke wieder. Sie besitzt auch einen Antrieb der aber nur einseitig wirkt und so nicht zufriedenstellend funktioniert. Also dürfen im Moment nur kleine Sportboote da durch fahren. Wichtig war mir hier, den Bausatz komplett zu lackieren. Die Spritzlinge konnten mir im Original überhaupt nicht gefallen.

Brücken: Teil 1

Brücken haben mich seit meiner Jugend fasziniert. Auf meiner ehemaligen Märklinanlage waren die Blechgitterbrücken immer der Hingucker der Anlage. Nun baue ich flach mit Modulen und trotzdem konnte ich es nicht lassen ein Paar Brücken ein zu bauen.

Ein ausgetrockneter Bach, der nur während des Sommerregens Wasser führt bot den Anlass. Nach dem Studium von Bildmaterialien und Artikeln über Brücken, wollte ich möglichst unterschiedliche Bauweisen verwirklichen.

Die erste Brücke besitzt einfache Fundamente auf den die Träger liegen. Die Brücke ist bis auf einige Versteifungsträger hohl. Die Brücke selber besteht aus unterschiedlich starken Plystyrolstreifen, die angemalt und gealtert wurden.

Beim zweiten Beispiel handelt es sich um einen Trog, Die Fundamente schließen mit der Oberfläche ab und fallen so nicht auf. Die Träger befinden sich hier außen und ragen über das Schienenniveau hinaus, weil aus topografischen Gründen nach unten kein Platz war. Der Trog nahm das übliche Schotterbett auf.

Hier haben wir eigentlich die zweite Brücke noch einmal, nur befinden wir uns hier nahe einer Weiche und das Rangierpersonal muss die Brücke häufig zu Fuß überqueren. Deswegen wurde hier die Brücke mit Planken abgedeckt. Da das Holz eine Idee zu hoch ist, habe ich die Alterung des Holzes mit dem Schienenschleifklotz größtenteils entfernt. Es wäre ja schlimm, wenn die Arbeit ausgehen würde.

Die Zufahrt zu den Getreidesilos besteht aus einer Privatstraße. Vom Besitzer wurde sie einige Jahre später errichtet und musste vor allem billig und schnell erbaut werden. Sie besteht aus einer armierten Betonplatte. Die erhabenen Kanten und die Geländer dienen vor allem den LKW-Fahrern als Orientierung, damit sie nicht im Graben landen.

Brücken auf der Modellbahn müssen den Eindruck erwecken, dass sie die Belastung durch die Lokomotiven gut aushalten, dürfen aber nicht überdimensioniert wirken. Neben der Draufsicht ist auch ein Blick unter die Brücke wichtig, auch da sollte es stimmig sein, selbst wenn es da wie auf einer Müllhalde aussieht.

Im 2. Teil zeige ich Ihnen ein paar größere Brücken.

RIP: Repair in place

Reparieren an Ort und Stelle, das ist eine beliebte Einrichtung und erspart weite Wege zur nächsten Reparaturwerkstätte. Oft muss ein Gleis am Rande dafür herhalten, ein Büro, ein Materiallager, blaue Flaggen zur Sicherung der Arbeiter, das ist alles.

RIP

Bei mir in Portales spendierte ich der Bahn eine eingleisige Werkhalle. An das Fabrikat erinnere ich mich nicht mehr. Ein paar Radsätze daneben, eine Blechhütte, das Büro. Das Ocker der Ziegelsteine entspricht der bestimmenden Farbe meiner Anlage, abgesetzt mit Grau und Weiß, um einen farblichen Kontrast zu erzeugen. Eine Kiste mit einem Banksy-Grafitti, darin spiegelt sich ein Interesse des Erbauers.

Die oben noch zu sehenden Schienen sind in der Zwischenzeit einem Schrottbansen gewichen. Dafür musste eine ausrangierte Gondola herhalten. Es blieb nur der Aufbau und von dem nur noch die Hälfte. Das Teil wurde angemalt und gealtert, dann mit diversen Kleinteilen gefüllt und noch mal farblich behandelt.

RIP

Nach meinen Wagenkarten schicke ich regelmäßig Wagen hier hin, mal müssen die Bremsen gewartet werden oder eine Dichtigkeitsprüfung von einem Tankwagen steht an. Wie man sieht werden auch Radsätze gewechselt, die immer mal wieder getauscht werden müssen. Schmierstoffe und Ersatzteile kommen mit einem Boxcar, so ist auf dem Stück Gleis immer was los. Es lohnt sich so etwas in seiner Anlage zu integrieren. Auf dem letzten Bild sieht man auch die Blue Flag, eine Stecknadel mit blauem Kopf und einem blauen Papierfähnchen. Eine nette Kleinigkeit, die ich leider hin und wieder überfahre, da ich leider Lokführer und Rangierer in einer Person bin. Dann erkennt man, warum die US-Lokomotiven noch mit 2-Mann-Besatzung fahren.

Junkshop und Rampe

Hervorgehoben

Manchmal hat man das Gefühl, dass eine kleine Fläche am Gleis etwas leer aussieht, so ging es mir. Also überlegte ich, was bei mir in den Restekisten so rum fährt. Da gab es so einen Boxcar aus den Anfangsjahren, der auf Grund seiner Detaillierung nicht mehr meinen Erwartungen genügte. Daraus sollte ein Altwarenhändler, wie man sie häufig in den USA sieht, werden.

Die Fahrgestelle schraubte ich ab und erstellte aus Holzbalken ein Fundament. Die Türe ließ sich zum Glück öffnen. Aber ich brauchte eine Tür zum Büro, links ein Fenster, die ich passend zu vorhandenen Fenster-, Türrahmen zuschnitt. Die Türe brauchte eine Treppe, die sehr nach einem Notbehelf aussehen sollte. Vor der Schiebetür entstand eine Rampe mit Geländer.

Den Wagon habe ich etwas bestückt, dass es nach einem reichhaltigen Angebot aussieht, einige Gegenstände kamen um den Eingang und natürlich musste ein Firmenschild her. Einige Kuriositäten kamen als Blickfang aufs Dach. Bei den älteren Bildern steht da noch ein Trabi, der erschien mir dann doch zu gewagt, obwohl ich aus der Presse erfuhr, dass ein Trabi die Route 66 geschafft haben soll.

Eine weitere Idee betrifft eine Rampe, denn im Bahnhofsbereich hatte ich kaum freie Plätze, um Wagen zum Be- und Entladen abzustellen. Ein Stumpfgleis bot sich da an und zwischen Gleis und Anlagenende befindet sich ein Streifen, den man zur Not benutzen kann. Urteilen Sie an Hand des Fotos selber.

Wichtig war mir, dass der Belag in Höhe der Türen der Boxcars kommt. Mit einem Stahlblech kann man die Lücke für die Gabelstabler überbrücken. Gedacht ist, dass die LKW rückwärts an die Rampe heran fahren und ihren Gabelstabler mitbringen, so brauche ich nur eine Treppe und Geländer. Alles wurde mit einer Grundierung lackiert und dann mit dem Pinsel gealtert bzw. lasiert. Den Warnanstrich fertigte ich aus Isolierband.

Das funktioniert natürlich auch für nur einen Wagen, aber dann sollte eine Auffahrtrampe angefügt werden und möglichst mehr Platz in der tiefe vorhanden sein, sonst wirkt sie unrealistisch. Meine Anlage (HO) ist nur 50 cm tief, da muss man den Platz bis auf den letzten Zentimeter ausnutzen.